Duisburg – seit mehr als 200 Jahren Universitätsstadt

Duisburg – seit mehr als 200 Jahren Universitätsstadt

Seit 2003 bildet die Stadt Duisburg einen der beiden Standorte der – durch Fusion der ehemals selbständigen Universitäten in Duisburg und in Essen – neu gegründeten Zwei-Campus-Universität Duisburg-Essen. Die Universität Duisburg-Essen wurde damit zur drittgrößten und jüngsten Universität Nordrhein-Westfalens, die sich deutschlandweit unter den Top 10 der großen Unis findet.

Als Universitätsstadt kann Duisburg jedoch auf eine weitaus längere Tradition zurückblicken: Bereits vor über 350 Jahren wurde die Alte Universität Duisburg gegründet (1655). Duisburg ist damit – trotz ihrer Schließung im Jahre 1818 – seit insgesamt mehr als 200 Jahren Universitätsstadt.

Den „Nukleus“ des heutigen Wissenschafts- und Hochschulstandorts Duisburg bildet die Universität Duisburg-Essen, die am Campus mit ihren starken gesellschaftswissenschaftlichen, betriebswirtschaftlichen, physikalischen und vor allem ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen verortet ist. So zählt beispielsweise die Fakultät für Ingenieurwissenschaften, deren thematischen Schwerpunkte auf Tailored Materials, Human-Centered Cyber-Physical Systems, Smart Engineering sowie Resource Engineering liegen, zu den größten ihrer Art in Deutschland. Gleiches gilt für das Institut für Politikwissenschaft sowie das Institut für Soziologie, die beide bundesweit zu den größten Universitätsinstituten ihrer jeweiligen Fachrichtung zu rechnen sind. Nicht zuletzt ist der Campus Duisburg mit dem IN-EAST auch Sitz der größten gesellschaftswissenschaftlichen Einrichtung in der gegenwartbezogenen Ostasienforschung in Deutschland.

Darüber hinaus haben sich aber auch noch eine Reihe weiterer staatlicher und privater Universitäten / Hochschulen mit Niederlassungen angesiedelt. Rund um den Universitäts-/ Hochschulkern ist zudem ein Kranz an leistungsstarken und anwendungsorientierten Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen entstanden, der aus universitären In- und An-Instituten, außeruniversitären FuE-Einrichtungen sowie privatwirtschaftlichen Forschungszentren besteht. Beispielhaft zu nennen sind hier etwa das Fraunhofer Institut für mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS, das Fraunhofer-InHaus-Zentrum für Intelligente Raum- und Gebäudesysteme, die Johannes-Rau-Forschungsinstitute „Zentrum für Brennstoffzellentechnik ZBT“, „Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme DST“ und „Institut für Energie- und Umwelttechnik IUTA“ oder das NanoEnergieTechnikZentrum NETZ.

Die Universität Duisburg-Essen hat für die Stadt Duisburg eine enorme und sehr vielfältige Bedeutung: Sie ist ein großer Arbeitgeber, Ausbildungsbetrieb, Standortfaktor, Nährboden für Unternehmensgründungen und Technologietransfer, Fachkräftelieferant, Faktor der Einwohnerentwicklung, Schulkooperationspartnerin, kultureller Impulsgeber etc. Die Intensivierung bestehender Kooperationen mit der Universität und die Ausweitung der Zusammenarbeit auf neue Felder gehört deshalb zu den vorrangigen Zielen der Stadt. Die Bestrebungen gehen dabei insbesondere dahin, die Universität noch stärker als Wissensträger und Transferpartnerin in städtische Aktivitäten zur Strukturentwicklung einzubinden. Denn gerade mit dem Transfer von Forschungsergebnissen in die lokale und regionale Wirtschaft werden am Standort Duisburg wichtige Voraussetzungen für zukunftsfähige Technologien und Produkte und damit auch für dauerhafte Arbeitsplätze in Stadt und Region geschaffen.