Wasserverbrauch
In der Forschung unterscheidet man zwischen drei Arten von Wasserverbrauch:
- Grünes Wasser beschreibt den Verbrauch von Regenwasser. Obwohl dies die natürlichste Art der Pflanzenbewässerung ist, steht das von den Pflanzen verbrauchte Wasser nicht zur Grundwasserneubildung und damit auch nicht als Trinkwasser zur Verfügung.
- Blaues Wasser beschreibt den Verbrauch von Grund- und Oberflächenwasser, etwa aus Flüssen und Seen. Wird mehr Grundwasser entnommen als durch die Neubildung entsteht, trocknen die Gebiete aus.
- Graues Wasser beschreibt die benötigte Wassermenge um Schadstoffe wie eingesetzte Düngemittel im Boden auf ein unschädliches Niveau zu verdünnen.
Bei tierischen Produkten muss nicht nur das direkt durch die Tiere verbrauchte Wasser berücksichtigt werden, sondern auch die zu seiner Fütterung benötigten Produkte.
Besondere Problematik durch den Wasserverbrauch der Landwirtschaft entsteht immer dann, wenn Wasserquellen übermäßig beansprucht werden. Teilweise werden in eigentlich trockenen Gebieten für die Produktion von Nahrungsmitteln Grundwasserquellen angezapft, die schon seit Millionen von Jahren existieren. Sind diese einmal leer, ist nichts mehr übrig für die natürlich vorkommende Vegetation und ganze Landstriche werden zu Wüsten. Auch bei uns in Deutschland sind Trinkwasservorkommen durch eine zu hohe Nitratbelastung aus dem Düngen von Feldern bedroht.
Auch wenn der hier genannte umgangssprachliche Begriff des Wasserverbrauchs genannt wird, sei darauf hingewiesen, dass das Wasser grundsätzlich im Wasserkreislauf (in schlechterer Wasserqualtität) erhalten bleibt.
Weitere Informationen, wie der jeweilige Wasserverbrauch der Produkte ermittelt wurde, gibt es in der Studien von Mekonnen & Hoekestra (2010, 2011).
Transportstrecke
Die Transportstrecke hängt ausschließlich davon ab, wo das Produkt produziert wurde. In KlimaIs(s)tTrumpf entspricht die angegebene Transportstrecke dem gewichteten Mittelwert der Länder, die nach der Außenhandelsstatistik 2019 von Deutschland für über 85% aller Importe nach Deutschland verantwortlich sind. Berechnet wurde die Luftlinie zwischen der Hauptstadt des jeweiligen Landes und dem Nabel der Welt: Essen. Die verpflichtende Herkunftsangabe auf jedem Lebensmittel verrät auf einen Blick, wo das Produkt hergestellt wurde. Für den CO2-Ausstoß ist jedoch nicht nur die zurückgelegte Strecke, sondern auch die Wahl des verwendeten Transportmittels relevant.
Bei einzelnen Produkten wurde in KlimaIs(s)tTrumpf angenommen, dass diese lokal erworben werden, z.B. Eier und Kartoffeln, da diese Produkte sehr oft regional angeboten werden und große Anbaugebiete in Deutschland existieren und der Selbstversorgungsgrad entsprechend hoch ist. In diesen Fällen wurden ausgehend vom Stadtzentrum Essen die Distanz zu lokalen Bauern um Umkreis bestimmt, welche das entsprechende Produkt anbauen.
Bei verarbeiteten Produkten, z.B. Apfelsaft oder Käse,wurde die Distanz zu nahegelegenen Großproduzenten verwendet. Teilweise sind Lieferketten allerdings mit Großmärkten und Zwischenhändlern sehr komplex, so dass die in KlimaIs(s)tTrumpf verwendeten Werte nur als Richtwerte und unteres Limit angesehen werden können.
CO2eq Ausstoß
Die in KlimaIs(s)tTrumpf angegebenen Werte für den CO2-Fußabdruck sind sogenannte äquivalente CO2 Mengen. Dabei werden alle auftretenden klimaschädlichen Gase (u.a. Kohlenstoffdioxid, Methan, Lachgas) nach einer international vorgegebenen Norm (ISO 14067) auf CO2-Äquivalente umgerechnet. Es wird also berechnet, welcher Menge CO2 andere Gase bei gleicher klimaschädlichen Wirkung entsprächen. In die CO2eq Bilanz eines Produkts fließen viele unterschiedliche Faktoren ein:
- Anbau und Ernte,
- Transportstrecke und Transportmittel,
- Lagerung und Kühlung,
- Verpackungsart und Verpackungsmenge,
- Zubereitung bzw. Verarbeitungsgrad.
Für KlimaIs(s)tTrumpf wurden Studien mit der „Systemgrenze Supermarktkasse“ verwendet. Dies bedeutet, dass die genannten CO2eq Werte der Gasmenge entsprechen, die ausgestoßen wurde, bis das Produkt im Supermarkt verkauft wurde. Was danach geschieht, also z.B. wie es vom Supermarkt in die Küche kommt und dort zubereitet wird, liegt dann in der Verantwortung jedes einzelnen. Durch die Wahl des Supermarkts, mit einem Blick auf Herkunftsbezeichnungen, der Berücksichtigung saisonaler Produkte und der Vermeidung unnötiger Verpackung kann man den CO2eq Fußabdruck selbst beeinflussen.
Vergleicht man die absoluten Werte von CO2eq Fußabdrücken von Lebensmitteln aus verschiedenen Studien, so ergeben sich zu Teilen Unterschiede, die sich durch diese individuellen Entscheidungen und andere Annahmen oder Systemgrenzen (z.B. Systemgrenze „Teller“) ergeben. Zudem variieren die Einflussfaktoren auch stark zwischen einzelnen Ländern, weshalb internationale Studien schwer vergleichbar sind. Für KlimaIs(s)tTrumpf wurden die aktuell 2020 vom Institut für Energie- und Umweltforschung ermittelten Werte genutzt und bieten einen Richtwert für die CO2eq Bilanzen einzelner Produkte zum Vergleich untereinander (Reinhardt et al., 2020).
Verbraucherpreise
Der Preis ist für viele ein wichtiges, wenn nicht das wichtigste, Entscheidungskriterium beim Kauf eines Produkts. Es ist daher nur fair, auch dieses in die Überlegungen miteinzubeziehen. Wer selbst einkauft weiß, dass Lebensmittel natürlich Preisschwankungen unterliegen und zeitlich begrenzte Sonderangebote oder sogenannte Billigmarken kaum mit Markenprodukten vergleichbar sind. Die angegebenen Preise bieten für die einzelnen Produkte dennoch eine gute Vergleichsbasis, da sie einen Schnappschuss zu einem festgelegten Zeitpunkt im Juli 2020 aus dem Sortiment einer großen Supermarktkette bieten. Es wurden Markenprodukte aus dem preislichen Mittelfeld gewählt. Supermarkt-Eigenmarken wurden nicht berücksichtigt. Zur Vergleichbarkeit und zwecks Konsistenz mit den anderen Kategorien wurden die Preise der Produkte auf ein Kilogramm berechnet.