FREE SCIENCE! Symposium der Arbeitsgruppe „Wissenschaft heute“

FREE SCIENCE!    Symposium der Arbeitsgruppe „Wissenschaft heute“

Die Arbeitsgruppe „Wissenschaft heute“ der Global Young Faculty veranstaltete am 27. Januar 2017 ein öffentliches Symposium, das sich mit der Rolle der Wissenschaften im Kontext gesellschaftlicher Erwartungshaltungen und wirtschaftlicher Interessen beschäftigte.
Der Einladung zum Symposium unter dem Motto „Free Science! Wissenschaft zwischen Goethe und Kommerz“ im Blue Square in Bochum folgten rund achtzig interessierte Teilnehmer*innen.
Die Veranstaltung wurde von den Mitgliedern der Arbeitsgruppe eröffnet, die nach einer offiziellen Begrüßung ihre Recherchen, Projekte und Arbeitsergebnisse der letzten eineinhalb Jahre vorstellten. Im Rahmen von Experteninterviews hatte die AG unterschiedliche Stimmen zum Thema der Wissenschaftsfreiheit eingeholt, über eine Bevölkerungsumfrage sowie einen Kreativwettbewerb hatten die Wissenschaftler*innen die Stimmung in der Bevölkerung zum Thema „Wissenschaft – Erwartungen, Hoffnungen, Ängste“ erkundet.

Anschließend stellten zwei Keynote Speaker ihren Blick auf die Rolle der Wissenschaften in unserer heutigen Gesellschaft heraus. Reinhold Leinfelder, Professor für Paläontologie und Geobiologie an der Freien Universität Berlin, referierte zum Thema „Verantwortung für das Anthropozän übernehmen – die Rolle der Wissenschaften“. Darauf folgte ein englischsprachiger Vortrag von Hans Radder, Professor für Philosophie der Wissenschaft und Technologie von der Freien Universität Amsterdam, zu der Frage: „What’s the good of science?“

Auf die spannenden Vorträge folgte eine anregende Podiumsdiskussion, moderiert von dem Journalisten Armin Himmelrath. Neben den beiden Keynote Speakern nahmen Dr. Thomas Grünewald, Staatssekretär im Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW, Dr. Beate Konze-Thomas, ehemalige Leiterin der Programm- und Infrastrukturförderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Dr. Peter Nussbaumer, Geschäftsführer und Leiter der Medizinalchemie des Lead Discovery Centers sowie Prof. Eckhard Weidner, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT, als Podiumsgäste teil. Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Frage nach der Verantwortung der universitären Wissenschaft für die Gesellschaft sowie mögliche Chancen und Risiken, die der Trend zur Kommerzialisierung, Kommodifizierung und Ökonomisierung mit sich bringt.

Zum Abschluss wurden die GewinnerInnen des ausgeschriebenen Kreativwettbewerbs ausgezeichnet. Prämiert wurden Fotos oder gemalte Bilder, die Erwartungen an, Ängste vor oder einfach Gedanken über die Wissenschaft darstellen. Die sehr unterschiedlichen Bilder der Teilnehmer waren während der gesamten Veranstaltung auf Staffeleien ausgestellt. So konnten die Besucher bereits während der Pausen die Werke begutachten und darüber ins Gespräch kommen. Der mit 500 Euro dotierte erste Platz ging schließlich an die erst sechzehnjährige Hyun-Sol Cho. Ihr Digital Painting überzeugte nicht nur aus ästhetischer Perspektive, sondern vermittelte anschaulich die Ambivalenz der Wissenschaft als Ort des menschlichen Erkenntnisstrebens und der Suche nach verborgenem Wissen, aber auch als Träger der Verantwortung für die Folgen des wissenschaftlichen Fortschritts. Thijs van Stigt erhielt für sein Bild mit dem Titel „The ghost of science“ den mit 300 Euro dotierten zweiten Preis, Canan Maass für ihren Beitrag den mit 150 Euro dotierten dritten Preis.

Bei Getränken und Fingerfood konnten die WissenschaftlerInnen schließlich weitere Gespräche mit den Gästen führen, offene Fragen klären sowie neue Kontakte knüpfen und dabei den Abend entspannt ausklingen lassen.

 

Fotoimpressionen der Veranstaltung:

Rechte: Mercator Research Center Ruhr
Fotograf: Simon Bierwald