Die GYF IV verabschiedet sich

Die vierte Runde der Global Young Faculty hat sich mit der Abschlussveranstaltung am 31. März auf Zeche Zollverein offiziell verabschiedet.

 

Hinter den Wissenschaftler/innen des vierten Jahrgangs liegen anstrengende, spannende und schöne eineinhalb Jahre, in denen sie in vier Arbeitsgruppen an interdisziplinären Projekten arbeiteten.

Die Arbeitsgruppe The Digital Society. Brains, Big Data & Business beschäftigte sich mit der Frage, wie die digitale Gesellschaft unsere interpersonelle Kommunikation und die Kommunikation in Großgruppen verändert. In einem Teilprojekt wurde beispielsweise in Laborexperimenten und mit Hilfe funktioneller Magnetresonanztomographie untersucht, wie sich Personenwahrnehmung in sozialen Netzwerken in Verbindung mit deren besonderen Interaktionsmöglichkeiten (z.B. „Likes“ zu Selfies geben zu können) gestaltet und wie Entscheidungsprozesse durch diese besonderen Interaktionsmöglichkeiten beeinflusst werden. Am 03. März 2017 präsentierte die AG im Rahmen des  Symposiums „Media Neuroscience“ eine Auswahl ihrer Daten und diskutierte die Thematik mit hochkarätigen Keynotespeakern und internationalen Wissenschaftler/innen aus den Kommunikations-, Medien- und Neurowissenschaften.

Die Arbeitsgruppe „Kommunikative Universität hatte zum Ziel, durch ihre Projekte aktiv zu einer lebendigen Kommunikation innerhalb von Forschung und Lehre und zwischen Wissenschaft und Gesellschaft beizutragen. Das Projekt „Lust auf Wissenschaft?!“ zielte beispielsweise darauf ab, Wissenschaft in die Gesellschaft zu tragen. Dazu entstanden künstlerische Motive zu wissenschaftlichen Disziplinen, die im öffentlichen Raum in Form von Plakaten, Bauzäunen, Graffiti oder Postkarten verbreitet wurden. Dokumentiert wurde das Projekt auf der Homepage lust-auf-wissenschaft.de. Begleitend zum Kunstprojekt etablierte die Arbeitsgruppe eine Diskussionsreihe in Form von Kneipenvorträgen zu wissenschaftlichen Themen, die zu einer lebendigen Diskussion mit den Zuhörer/innen anregen sollen.

Die Arbeitsgruppe „Wissenschaft heute“ untersuchte wirtschaftliche Interessen und gesellschaftliche Erwartungen an Wissenschaft und an universitäre Forschung mit verschiedenen Ansätzen: Über Experteninterviews mit Wissenschaftler/innen sowie Entscheidungsträgern aus Politik und Wirtschaft dokumentierte sie die öffentliche, hochschulinterne und marktwirtschaftliche Wahrnehmung kommerzialisierter Forschung. Mit einer durch die Arbeitsgruppe initiierten Bevölkerungsumfrage und einem Kreativwettbewerb untersuchte sie zudem die Stimmung in der Gesellschaft zum Thema Vertrauen in Wissenschaft und Verwertbarkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse. Im Rahmen des öffentlichen Abschlusssymposiums stellte die Arbeitsgruppe ihre Projektergebnisse unter dem Motto „Free Science! Wissenschaft zwischen Goethe und Kommerz“ vor und diskutierte mit Vertreter/innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik über Wissenschaftsfreiheit.

Die Arbeitsgruppe „Wohlbefinden und Migration“ interessierte sich für das Zusammenspiel von Wohlbefinden und Migration und untersuchte unter anderem, wie sich Migrationserfahrungen auf das persönliche Wohlbefinden auswirken, insbesondere auf physiologischer, psychologischer, ökonomischer und sozialer Ebene. Die Wissenschaftler/innen nahmen zudem Kontakt zu Künstler/innen aus Berlin auf, um die Ergebnisse ihrer Arbeit künstlerisch umzusetzen. Diese Umsetzung fand Ausdruck in der „Insel des guten Lebens – Festival für Migration und Wohlbefinden“, einer Mischung aus wissenschaftlichem Symposium, Nachbarschaftsfest und Kunstinstallation. Das viertägige Festival fand vom 20. – 23. April 2017 in der Bochumer Hustadt statt und bot den zahlreichen Besuchern die Möglichkeit, durch kreative Erfahrungen neue Wege zum „guten Leben“ zu suchen.