War das frühe 20. Jahrhundert noch das Zeitalter der industriellen Produktion, der Dieselmotoren, dampfenden Maschinen und Fabrikhallen, so ist das frühe 21. Jahrhundert zweifellos das von Big Data, Vernetzung und Automatisierung – Kurz: Das Zeitalter der Daten.
Unser Leben wird zunehmend in Daten übersetzt – Datafizierung. Entsprechend sind digitale Daten zentral in allen Lebensbereichen. Der permanente Datenstrom, den wir erzeugen, bestimmt, wie wir uns informieren, lernen und arbeiten. Daten nehmen Einfluss darauf, wie wir Beziehungen finden und pflegen, sie helfen uns unsere Gesundheit im Auge zu behalten, optimieren wie wir Sport treiben und uns ernähren, entscheiden darüber, welche Produkte wir kaufen und welche Restaurants wir besuchen.
Gleichzeitig entstehen aus der zunehmenden Datafizierung neue Formen und Zusammenhänge sozialer Kommunikation, Spielräume für Automatisierungs- und Optimierungsprozesse unserer Lebensgewohnheiten sowie Möglichkeiten der Kommerzialisierung als auch der staatlichen Überwachung.
Zwangsläufig stellt sich die Frage, inwieweit wir unser Leben selbst bestimmen oder von unseren selbst erzeugten Datenströmen gelenkt werden.
Die Arbeitsgruppe „Das Leben als Datum“ widmet sich explorativ verschiedenen damit verbundenen Fragen:
- Wie wird die zunehmende Datafizierung des gesellschaftlichen Lebens von verschiedenen Bevölkerungsgruppen wahrgenommen?
- Welche Auswirkungen hat die Datafizierung auf verschiedene Lebensbereiche wie Gesundheit, Sport, Mobilität, Konsum, Nachhaltigkeit, Kommunikation und Arbeit?
- Welches transformatorische Potential haben Daten und eine Datafizierung des gesellschaftlichen Lebens?
- Welche gesellschaftlichen und rechtlichen Herausforderungen ergeben sich aus einer zunehmenden Datafizierung des Lebens – Stichwort: „Gläserner Mensch“?
- Als wie selbstbestimmt empfinden Bürger:innen die Datafizierung ihres Lebens?
- Ab wann wird ggf. eine staatliche Regulierung als sinnvoll empfunden?
Mitglieder der AG 'Leben als Datum'
Alphabetisches Namensverzeichnis | Bereich | Institution / Unternehmen |
---|---|---|
Fadeeva, Yuliya | Fakultät fürGeisteswissenschaften Institut für Philosophie | Universität Duisburg-Essen |
Hoch, Veronica R. S. | Juristische Fakultät Institut Privatrecht | Ruhr-Universität Bochum |
Kindermann, Bastian | Fakultät für Wirtschafts- wissenschaften Technologiemanagement | Technische Universität Dortmund |
Köchling, Gerrit | Fakultät für Wirtschafts- wissenschaften Finance | Technische Universität Dortmund |
Krämer, Dennis | Medizinische Fakultät Institut für Medizinische Ethik und Geschichte der Medizin | Ruhr-Universtät Bochum |
Lauer, Sabine | Zentrum für Hochschul Bildung Lehrstuhl Organisationsforschung und Weiterbildungsmanagement | Technische Universität Dortmund |
Loepp, Benedikt | Fakultät für Ingenieurwissenschaften Abteilung Informatik und Angewandte Kognitionswissenschaft | Universität Duisburg-Essen |
Warner, Wiebke | Fakultät für Geowissenschaften Institut für Geologie, Mineralogie und Geophysik | Ruhr-Universität Bochum |
Weissova, Barbora | Fakultät für Geschichtswissenschaften Institut für Archäologische Wissenschaften | Ruhr-Universität Bochum |
Ziller, Conrad | Fakultät für Gesellschafts- wissenschaften Institut für Politikwissenschaft | Universität Duisburg-Essen |